Diese Woche: Multatuli in Berlin

Kongress '150 Jahre Max Havelaar' 

am 16. und 17. Dezember 2010


Vor hundertfünfzig Jahren erschien Multatulis Max Havelaar. Der Roman, der in Amsterdam und der ehemaligen ostindischen Kolonie der Niederlande des 19. Jahrhunderts spielt, ist seinem Inhalt nach höchst aktuell und aufgrund seiner originellen Form sehr modern zu nennen. Zu Unrecht ist der Roman außerhalb der niederländischen Sprachgrenzen nur wenig bekannt. Zu Unrecht auch hat sich die Forschung über Multatuli nahezu auf sein Heimatland begrenzt. Dabei rechtfertigen die Qualitäten des Romans und des Autors eine vielfältige und fruchtbare Forschung nicht nur im sprachübergreifenden, sondern auch im interdisziplinären Sinne. Narratologische, poetologische und intertextuelle Untersuchungen wurden im Einzelnen bereits geleistet, es steht jedoch noch aus, den Max Havelaar mit moderneren Disziplinen wie Ideengeschichte, Historismus oder Postkolonialismus zu analysieren. Internationale Wissenschaftler, Niederlandisten, Anglisten und Germanisten, werden am 16. und 17. Dezember versuchen, den Roman nicht nur in einen grenz- und sprachübergreifenden, sondern auch in einen gegenwärtigen Kontext zu situieren – nach Ansicht der Organisatoren des Kongresses eine der Hauptaufgaben der internationalen Niederlandistik.

Programm

DONNERSTAG, 16. DEZEMBER 2010
16.00 - 16.25 Jaap Grave (FU Berlin): Begrüßung und Einführung
16.25 - 17.10 Bart Vervaeck, Keynote-Sprecher (Ghent University): „Seeing the real: word and image in Max Havelaar“

17.20 - 17.40 Pause

17.40 - 18.10 Jutta Müller-Tamm (FU Berlin): „Wissen und Wissenschaft im Max Havelaar“
18.10 - 18.40 Olf Praamstra (Leiden University): „Multatuli as a Eurasian author“

FREITAG, 17. DEZEMBER 2010
09.15 - 9.45 Walter Delabar (FU Berlin, Universität Bielefeld & Hannover): „Kolonialmoderne. Einige Überlegungen zu Multatulis Max Havelaar“
09.45 - 10.15 Russell West-Pavlov (FU Berlin): „An intertextual predecessor of Heart of Darkness: Conrad as a reader of Multatuli“
10.15 - 10.45 Kim Andringa (Université de Paris-Sorbonne): „Multatuli and Fair Trade, ideas about a better world“

10.45 - 11.15 Pause

11.15 - 11.45 Lut Missinne (WWU Münster): „Max Havelaar, die Autobiographie als Strategie“
11.45 - 12.15 Hans Vandevoorde (VUB, Brüssel): „Die Fußnoten des Max Havelaar “
12.15 - 12.45 Jan Konst (FU Berlin): „Die metafiktionale Struktur von Multatulis Max Havelaar“

12.45 - 14.15 Mittagessen

14.15 - 14.45 Walter Fähnders (Universität Osnabrück): „Der Multatuli-Übersetzer Wilhelm Spohr und Friedrichshagen“
14.45 - 15.15 Piet Couttenier (University of Antwerp): „Multatuli as a case and problem for literary historiography“
15.15 - 15.45 Judit Gera (Eötvös Loránd University, Budapest): „The meaning of silence in Max Havelaar“

15.45 - 16.15 Pause

16.15 - 16.45 Saskia Pieterse (University of Amsterdam): „Multatuli’s Droogstoppel and Dickens’ Grandgrind: utilitarianism and economic nostalgia“
16.45 - 17.15 Ira Wilhelm: (Berlin): „,Lehrt die Menschen zu denken.‘ Multatulis Idearealismus oder die Rehabilitation des Idealismus“
17.15 Resümee: Jaap Grave & Hans Vandevoorde


Freie Universität Berlin, Seminarzentrum Silberlaube, Raum L 116, Otto-von-Simson-Straße 26, 14195 Berlin, 16. und 17. Dezember 2010
Kontakt: Dr. Jaap Grave >
Mit finanzieller Unterstützung des Instituts für Deutsche und Niederländische Philologie, des Center for International Cooperation der FU Berlin und der Botschaft des Königreichs der Niederlande Berlin.